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Pressemitteilung

Wieviel Windanlagen in Wiesenfelden sind möglich?

Großes Interesse bei der ÖDP-Informationsveranstaltung über Windenergie

Klimaschutz als Menschenrecht

Klimaschutz ist ein Menschenrecht – das hat der Internationale Gerichtshof in einem vielbeachteten Gutachten festgestellt. Die Bundesregierung aus SPD, CSU und CDU beschloss 2021 auf Druck des Bundesverfassungsgerichts, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werden soll. Konkret bedeutet das: Fossile Energieträger wie Benzin, Diesel, Heizöl oder Erdgas dürfen ab 2045 nicht mehr eingesetzt werden. Die Energiewende ist daher dringender denn je. Bereits 2024 waren weltweit 89 % aller neu installierten Kraftwerke erneuerbar. Internationaler Spitzenreiter ist China, das im ersten Halbjahr 2025 erstmals seinen CO₂-Ausstoß gegenüber dem Vorjahr senkte. Die allein 2025 in China neu errichteten Solar- und Windanlagen erzeugen so viel Strom wie 60 Atomkraftwerke. Trotz zunehmender extremen Wetterereignisse rudert die aktuelle Bundesregierung zurück – macht das umweltschädlichste Verkehrsmittel, das Fliegen billiger und Bahnfahren teurer.

 

Windenergie ist zentraler Baustein der Energiewende

Windstrom ist eine tragende Säule der Energiewende. Ein idealer Energiemix besteht laut Gold zu etwa zwei Dritteln aus Wind- und zu einem Drittel aus Solarstrom – ergänzt durch Wasserkraft und Biomasse. Wind- und Solarstrom ergänzen sich saisonal optimal. Moderne Windkraftanlagen erreichen heute eine Nennleistung von über 7 Megawatt, mit Nabenhöhen von rund 175 Metern und Rotordurchmessern von mehr als 170 Metern. Eine einzelne Anlage kann bis ca. 7.000 Elektroautos oder 4.000 Haushalte jährlich mit Strom versorgen. 2024 deckte Windstrom bereits 32,4 % des deutschen Nettostromverbrauchs – mehr als jede andere Energiequelle.

 

Politische Versäumnisse und neue Dynamik

Nach jahrelanger Blockadehaltung gegenüber Windkraft und Stromtrassen hat die Bayerische Staatsregierung inzwischen eine Kehrtwende vollzogen. Windkraftanlagen dürfen privilegiert nun – unter bestimmten Bedingungen – auch im Wald errichtet werden. Dadurch wurde das Mitspracherecht der Kommunen ausgehebelt. Gold kritisierte diese Entwicklung deutlich: „Die Energiewende kann nur mit den Menschen gelingen, nicht gegen sie.“ Das neue Wind-an-Land-Gesetz verpflichtet Bayern, 1,8 % der Landesfläche für Windkraft auszuweisen.  Die Bayerische Staatsregierung hat die regionalen Planungsverbände angewiesen, diese Quote zu erfüllen, unabhängig von der wirtschaftlichen Eignung einzelner Flächen. Diese Regelung führt zu Problemen bei der Akzeptanz. Gold hat seit 2022 immer wieder auf diese Fehlentwicklung hingewiesen.

 

Strombedarf steigt deutlich

Der Strombedarf wird bis 2045 mindestens doppelt so hoch sein wie heute – aufgrund neuer Bau- und Industriegebiete, KI-Rechenzentren und der Elektrifizierung vieler Lebensbereiche. Dafür müssen Stromnetze ausgebaut und neue Umspannwerke wie in Kirchroth/Wörth errichtet werden. BMW hat sich in Straßkirchen bereits alle verfügbaren Strombezugskapazitäten gesichert – zum Nachteil von Speicherprojekten und neuen Großverbrauchern. Um ausreichend sauberen Strom bereitzustellen, braucht es einen massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie. Bundesweit werden bis 2045 zwischen 25.000 und 30.000 Windanlagen an Land benötigt, also nicht mehr als heute. Ebenso wichtig ist die effiziente Nutzung von Energie durch E-Autos und Wärmepumpen, die zwei Drittel Primärenergie einsparen. Gleichzeitig müsse der Ressourcenverbrauch insgesamt sinken – etwa durch weniger Konsum, weniger Flugreisen und eine nachhaltigere Lebensweise.

 

Standortfaktoren: Je höher, desto besser

Effiziente Windkraftstandorte liegen meist auf Hügeln mit einer Meereshöhe von über 450 Metern – oft also auch im Wald. Pro Anlage werden 0,5 bis 1 Hektar Fläche benötigt. Die Flächenversiegelung durch Beton oder Asphalt ist dabei geringer als bei anderen konventionellen Kraftwerken. Windstrom zählt neben Wasserkraft und Solarenergie zu den klimafreundlichsten Formen der Stromerzeugung. Ein wirtschaftlicher Betrieb hängt auch vom Einspeisepunkt ab. Für mehrere Windräder wird ein Umspannwerk und ein Anschluss an das 110-kV-Hochspannungsnetz benötigt. Nachteilig wirken sich hier die verstärkt negativen Börsenstrompreise sowie baurechtliche Auflagen (Fledermausabschaltung etc.) aus. Der in den letzten Jahren verschleppte Netzausbau wirkt sich nun deutlich aus. Stromtrassen sind überlastet, was zu Abschaltungen führt. „Das ist eine direkte Folge politischer Versäumnisse beim Netzausbau“, so Gold.

Bei der umfangreichen Fragestunde ging es um Themen wie die Entsorgung von Windkraftflügeln, den Abrieb von Rotorblättern, den Rückbau der Anlagen, die Entwicklung der Stromnetze und insbesondere um die Frage, wie es in Wiesenfelden konkret weitergeht.

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