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Pressemitteilung

Leserbrief zum Artikel „Wir brauchen einen Sportboothafen“

Von Dr. Christian Waas

Mit großer Sorge verfolge ich die Diskussion um den geplanten Bau eines Sportboothafens an der Donau. Ein solches Projekt steht in direktem Widerspruch zu den Bemühungen um den Erhalt einer frei fließenden Donau und gefährdet wertvolle Naturräume, die in den letzten Jahren mühsam wiederhergestellt wurden

Motorsportboote verursachen Lärm- und Luftverschmutzung als Freizeitvergnügen weniger Privilegierter. Einige gönnen sich diesen Luxus, belastet werden viele. Gerade am Wasser trägt der Schall besonders weit, da die Oberfläche wie ein Spiegel wirkt – die Lärmbelastung betrifft größere Bereiche entlang der Donau.

Die neuen Laichplätze zwischen Straubing und Reibersdorf zeigen, wie Renaturierung funktioniert: Sie bieten Fischen und anderen Wasserlebewesen dringend benötigten Lebensraum und tragen zur ökologischen Vielfalt bei. Ein Hafenbau mit zunehmendem Motorbootverkehr würde nicht nur die Anwohner entlang, oder die Ruhe Suchenden, nicht-motorisierten Nutzer der Donau stören, sondern auch den Fluss weiter verbauen und den natürlichen Wasserhaushalt massiv beeinträchtigen.

Die ÖDP, der BUND und der NABU kämpfen seit Jahrzehnten für den Schutz der Donau. Ihre Arbeit verdient Unterstützung, nicht Untergrabung durch neue Infrastrukturprojekte. Wir müssen uns fragen: Wollen wir wirklich für ein paar schwimmende Luxuskarossen zusätzliche Liegeplätze schaffen und den letzten, naturnahen Abschnitt unseres Flusses opfern?

Die Donau ist ein einzigartiges Ökosystem, das wir für kommende Generationen bewahren müssen, ein Naturerbe für alle- kein Spielplatz für wenige.

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