Pressemitteilung
Familien brauchen Unterstützung
ÖDP-Reihe „Im Gespräch“ mit Fachleuten
Um die Situation von Eltern mit Kindern im Alter von 0- 16 Jahren drehte sich eine weitere Folge der Reihe „Im Gespräch“ des ÖDP-Kreisverbandes Straubing-Bogen. Mit der langjährigen KiTa-Leiterin Maria Stauber und der ehemaligen Fachakademie-Lehrerin Martha Altweck-Glöbl klärten zwei ausgesprochene Fachfrauen in einer diskussionsfreudigen Gesprächsrunde über das Bayerische Kinder-und Bildungs Gesetz (BayKiBiG) und die Vorgaben des Bayerischen Bildungs-und Erziehungsplans auf.
Bereits zu Anfang ihrer Ausführungen zitierte Maria Stauber eine Stellungnahme von Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU), veröffentlicht am 4.9.25, wo diese auf den Personalausbau in Kitas hinweist und die hochwertige frühkindliche Bildung in Kitas anpreist: „Sie bildet Herz und Charakter und deshalb habe die Kindertagesbetreuung in Bayern höchste Priorität. Eine verläßliche Betreuung sei ein entscheidender Standortfaktor. Sie ermöglicht Eltern ein erfülltes Arbeitsleben und wirkt auch dem Fachkräftemangel entgegen“ sagte Scharf. Mit dieser Aussage wird für Maria Stauber bestätigt, dass es vorrangig nicht um das Wohl von Kindern geht, sondern um das Funktionieren von Eltern und Kindern, damit diese dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Statt den Eltern finanziell zu helfen, dass sie sich für die Erziehungs- und Familienarbeit in den wichtigsten drei Entwicklungsjahren Zeit nehmen können, hat ihnen die Staatsregierung den bisher monatlichen Zuschuss von 250 € für 24 Monate gestrichen. Für die Kinder, die nach dem 1. Januar 2026 geboren werden, gibt es nur mehr eine Einmalzahlung von 3000 Euro. Pro Kind werden 3000 Euro frei, was sich pro Jahr auf 400 Millionen Euro summiert. Erst im Jahr 2028 steht aber die angekündigte Milliarde in vollem Umfang zur Verfügung kritisiert Maria Stauber mit klaren Worten: „Diese 1 Milliarde mehr, wird in den Krippen nicht den Anstellungsschlüssel von 1 Erzieherin für 3 Kinder schaffen, den wir für eine gesunde Entwicklung von Kleinstkindern brauchen“, stellt Maria Stauber heraus. „Kinder von 0-3 Jahren brauchen Geborgenheit und emotionale Bindung. Dann wird Herz und Charakter gebildet und das geht nur über die Eltern und einen kleinen Kreis von gleichbleibenden Betreuern. Und diese Betreuer müssen von immer größer werdenden bürokratischen Zusatzaufgaben entlastet werden.
In der von Kreisvorsitzendem Hans Jürgen Hahn geleiteten Diskussion spielten auch die erhöhten Kita-Gebühren eine große Rolle: Die Erhöhung der Kindergartengebühren um 40 % in den Jahren 2025 und 2026 stellt für Familien mit mehreren Kindern eine große Belastung dar. Tanja Schütz als Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes merkte an, dass diese Elternbeiträge die Not der Träger und der Stadt nur zu einem geringen Teil lindern können. „Von der Staatsregierung muss der jährliche Basiswert, der für ein Kind berechnet ist, am Anfang eines Jahres deutlich erhöht werden. Das ist die Stellschraube, an der gedreht werden muss, damit die 17%ige Personalkostenerhöhung von vor zwei Jahren aufgefangen werden kann.“