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Bericht

Der Nahverkehrsplan darf nicht in der Schublade verstauben

Gemeinsame Sitzung von ÖDP- und Grünen-Kreistagsfraktion fordert Ausbau des ÖPNV im Landkreis Straubing-Bogen

Die Kreistagsfraktionen von ÖDP und Grünen trafen sich am letzten Dienstag im Gasthaus Valentino in Rain zu einer gemeinsamen Fraktionssitzung. Thema war der öffentliche Nahverkehr im Landkreis Straubing Bogen. Die Fraktionen waren sich einig, dass der vor Kurzem erstellte Nahverkehrsplan für den Landkreis Straubing-Bogen mit Leben erfüllt werden müsse. Der ÖDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Christian Waas hatte deshalb die Busunternehmer Franz und Dr. Matthias Ebenbeck als Vertreter der Verkehrsgemeinschaft Straubinger Land (VSL) zu einem Austausch eingeladen. Die Informationen der Busunternehmer öffneten für die Fraktionen neue Perspektiven, um den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Straubing-Bogen voranzutreiben. Das Interesse der Unternehmer daran sei da. Eine wirtschaftliche Umsetzung des Nahverkehrsplans sei möglich. Einigkeit bestand darin, die im Nahverkehrsplan vorgesehene Tourismuslinie im Stundentakt von Bogen nach Viechtach jeweils mit Anbindung an die Bahnlinien voranzutreiben. Die Fraktionen beschlossen mehrere gemeinsame Anträge im Kreistag zu stellen. Neben der Einrichtung der Tourismuslinie sollen die Gemeinden und deren Ortsteile im Labertal über ein Rufbussystem an die Gäubodenbahn angebunden werden, schlug Kreisrat Dr. Michael Röder vor. Franz Ebenbeck erläuterte den Kreisräten, dass die Einrichtung eines Rufbussystems in einem Bereich dieser Größe sinnvoll möglich sei und dabei nur die Vorhaltung von ein oder zwei Bussen notwendig wäre. Die Kosten hielten sich dadurch für den Landkreis in überschaubaren Grenzen. Die erheblichen Lücken in den jetzigen Fahrplänen könnten ausgefüllt werden und damit durch die höhere Taktfrequenz die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs deutlich gesteigert werden, bemerkte Kreisrätin Anita Karl. Das Ziel müsse sein, Stück für Stück die im Nahverkehrsplan festgelegten Hauptverkehrsachsen im Stundentakt auszubauen und die seitlich hiervon liegenden Gemeinden über ein Rufbussystem einzubinden, forderte die stellv. Landrätin Martha Altweck-Glöbl. Die beiden Busunternehmer hatten im Vorfeld über die Rahmenbedingungen des öffentlichen Nahverkehrs in Bayern informiert. Hierbei wurde über das Personenbeförderungsgesetz als Grundlage, den Unterschied zwischen einem eigenwirtschaftlichen Betrieb, bei dem der Busunternehmer das finanzielle Risiko trägt  und einem gemeinwirtschaftlichen Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs, bei dem der Landkreis das finanzielle Risiko trägt, informiert. Die Kreisräte erfuhren auch, dass durch die Vertragsgestaltung mit den Busunternehmern bei gleichen Kosten für den Landkreis auch das Risiko für die Busunternehmer gesenkt werden könne. So sei beispielsweise ein sogenannter öffentlicher Dienstleistungsauftrag (ÖDA) von Vorteil, während die Vertragsgestaltung über einen sogenannten Verkehrsverbesserungsvertrag die Konzession des Busunternehmers gefährden könne. Die Fraktionen beschlossen außerdem, dass im Landkreis Straubing-Bogen die Einführung der App „Wohin du willst“ beantragt werden soll. Diese bietet die neben einer Fahrplanauskunft auch die Möglichkeit des bargeldlosen Erwerbs eines Online-Tickets über ein Handy. Sie beinhalte auch Informationen zu Tourismus und Kultur. Die Kosten hierfür würden sich für den Landkreis auf ca. 15.000 € belaufen. Da bereits der Nachbarlandkreis Cham diese Fahrgast-App nutze, würden sich hierdurch Synergie-Effekte bieten, stellte Kreisrätin Martina Kögl-Wiethaler fest. Außerdem möchten die Kreisräte von ÖDP und Grünen erreichen, dass im Landkreis Straubing Bogen das Deggendorfer Nahverkehrsmodell übernommen werde. Dies ermögliche jedem Bürger, der ein gültiges Dauerticket für eine Linie besitzt, mit diesem Ticket nach 14 Uhr sämtliche anderen Linien zu nutzen. Das Ticket wurde in der Region Deggendorf dadurch zwar etwas teurer, jedoch auch deutlich attraktiver.

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