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Bericht

100% Ökostrom im Landkreis Straubing-Bogen

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freundinnen und Freunde,  

Sie haben es vielleicht heute in der Heimatzeitung gelesen:  

Der Umwelt- und Energieausschuss des Kreistages hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, bei der neuen Ausschreibung für die Stromlieferung an alle Landkreiseinrichtungen (das sind rund 50 Abnahmestellen mit einem Gesamtverbrauch von 1,3 Millionen KWh) 100% Ökostrom zu bestellen.  Bisher wurde hier massiv gemauert: Über viele Jahre haben wir uns für dieses Ziel eingesetzt und leider zunächst gar nichts, dann allmählich 50% und vor drei Jahren endlich 75% Ökostrom erreicht.  

Viel wichtiger aber als die Prozentzahl ist die Tatsache, dass nunmehr "qualifizierter Ökostrom" nach den Kriterien des Umweltbundesamtes  bestellt wird. Hier gilt es nämlich genau zu unterscheiden: Viele Anbieter verkaufen ja völlig legal ihren Wasserkraftanteil aus uralten Anlagen (oder auch zugekauften Wasserkraft-Strom aus Skandinavien) als Ökostrom an die Verbraucher. Das bedeutet dann, dass andere Verbraucher entsprechend mehr Kohle- und Atomstrom bekommen... Die Umwelt hat von diesem Handel keinen Vorteil. Das war bisher auch bei den 75% Ökostrom die der Landkreis bestellt hat so.  

Nunmehr werden nach dem gestrigen Beschluss die strengeren Richtlinien des Bundesumweltamtes angewandt die z.B. präzise Herkunftsnachweise und auch Lieferungen aus neuen Anlagen vorschreiben.  

Ich möchte betonen, dass die neue Kreiskämmerin Frau Silke Raml diesen Fortschritt gewollt und mit einem fundierten Sachbericht vorbereitet hat. Sie hat auch ein Ingenieurbüro ausfindig gemacht, das zu einem guten Preis die europaweite Ausschreibung mit diesen Kriterien durchführen wird. Ihr möchte ich ausdrücklich danken. Sie hat in ihrer Begründung nahezu genau die Worte gebraucht, die wir vor drei Jahren bei der damals nicht so glücklichen Debatte in den Kreistag eingebracht haben: Die Region der nachwachsenden Rohstoffe kann es sich nicht leisten, beim Eigenbedarf auf die Versorgung aus erneuerbaren Ressourcen zu verzichten!  

Man sieht, dass der Erfolg möglich ist - allerdings manchmal ein paar Jahre dauern kann...  

Es wird nun auch leichter möglich sein, bei anstehenden Neuausschreibungen auch in den Gemeinden die strengeren Kriterien anzuwenden: Wenn der Landkreis 100% qualifzierten Ökostrom bestellt, muss das doch auch bei den Gemeinden möglich sein.  

Übrigens: Frau Raml hat ausgerechnet, dass der bessere, klimagerechte Strom nur etwa um 5% teuerer ist. Wir haben angeregt, diese Mehrkosten durch konsequentes Energiesparen auszugleichen.  

Sollte jemand am Sachvortrag von Frau Raml interessiert sein, kann ich ihn gerne übersenden.  

Mit den besten Grüßen!  

Ihr/Euer Bernhard Suttner

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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